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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reisebericht Fehmarn Juli 2010 Inselcamp



johannsen
28.07.2010, 20:28
Hallo Camper!


Nachdem wir von der Ostseeinsel Fehmarn zurück sind, möchte ich auch einmal einen kurzen Reisebericht abliefern.


Start war am 7.7. gegen Mittag, nachdem ich Vormittag noch ein Gastspiel im Büro geben musste - geht halt manchmal nicht anders ;-)
Wohnwagen war schon gepackt und so sollte es gleich losgehen - Kinder noch schnell vom Kindergarten geholt und nicht weiter nachgedacht, was etwa noch fehlen könnte.


Ich hatte mich in einem deutschen Forum schon über die möglichen Reiserouten schlau gemacht und im Ergebnis die A7 - A1 (grob gesprochen über Kassler Berge und Hamburg) verworfen und die Strecke über Regensburg, Weiden, Berlin, Schwerin hoch zur Küste und dann ab Wismar entlang der Ostseeküste bis Lübeck und dann rauf nach Fehmarn gewählt. Unser Fiat Ulysse darf 1430 Kg ziehen, allerdings nur bis 8 % Steigung.


Eine tolle Seite, um Stellplätze zu finden ist www.camperado.de (http://www.camperado.de/). Wir sind in Coswig an der A9 bei Hotel Fichtenbreite Fichtenbreite 5 06869 Coswig (http://www.camperado.de/wohnmobil-stellplaetze/city-coswig) stehen geblieben. Das Hotel bietet reichhaltiges Frühstücksbuffet zu einem günstigen Preis an. Dafür ist der Stellplatz dann auch gratis (Sonst 5 Euro, Strom, Wasser extra).


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Stellplatz - Wiese neben dem Hotel

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Infotafel - hab ich erst am nächsten Morgen entdeckt ;-)

Nach dem Frühstück ging es weiter über Berlin, dann Richtung Schwerin rauf nach Wismar und dann die Küste entlang bis Lübeck. Dort auf die A1 bis Fehmarn.


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Fehmarnsundbrücke - das Tor zur Insel

Anmeldung musste etwas warten, weil von 13:00 bis 15:00 Uhr Mittagspause ist. Da wir vorgebucht und auch schon gezahlt hatten, waren die Formalitäten schnell erledigt.
Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, wie beim Pauschalurlaub alles vorher zu zahlen, aber anders kommt man auf diesem Platz in der Hauptsaison nicht unter.


Wir haben wunderschöne, große Stellplätze erwischt – nicht weit vom Waschhaus, Kinderanimation und Spielplatz weg – und doch so gelegen, dass nicht alle bei uns vorbeigelaufen sind.


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Stellplatz Oase 062

Als ich grad im schönsten Aufbauen war, merkte ich dann, dass es gut gewesen wäre, in Ruhe zu packen, ohne das Büro noch dabeizuhaben. Ich hatte nicht nur unsere Reispässe liegen gelassen – was mich daran hinderte, Kopenhagen via Fähre ab Puttgarden zu besuchen, sondern auch unseren Vorzeltteppich in der Garage liegen lassen. Also auf nach Burg zum Campingausrüster und jetzt hab ich halt zwei - Junior Matthias freut sich jetzt über einen fast neuen ;-).


Die Platzbetreiberin legt sehr viel Wert auf die Einhaltung der umfangreichen Platzordnung. Kam mir ein bisserl wie in einer Kaserne vor – aber immer liebenswürdig.


Eine Ausnahme war ziemlich am Anfang. Da wollte ein älteres Paar mit dem Pkw vom Platz wegfahren. Es war 13:10 Uhr. Die Rezeption wollte den Schranken partout nicht öffnen, da ja Mittagsruhe wäre. Dass der vor dem Schranken stehende Wagen und die Diskussion mit dem Lenker mehr Aufsehen gemacht hat, als ein kurzes Öffnen für die Ausfahrt, interessierte nicht. Uns kam das etwas zu kleinlich vor.


Pünktlich um 22:00 Uhr machte die Chefin ihre Runde mit dem Fahrrad, um Fußball- und sonstige Spiele auf der großen Wiese zu beenden.


Die Anlage ist vorbildlich in Schuss. Egal, ob es die Waschhäuser sind oder die gärtnerisch gestalteten Flächen. Ständig ist wer unterwegs, um die freigewordenen Flächen zu mähen, Unkraut zu jäten, Hecken und Ziersträucher zu stutzen und vieles mehr. Was uns persönlich fehlte, war höherer Baumbewuchs. Den Platz gibt es erst seit 2001.


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So saubere Kassettenentleerung hab ich noch nirgends gesehen – ein Raum so sauber wie die übrigen Sanitäranlagen. Dazu noch gut versteckt hinter Rauchglastüre und somit keinerlei Belästigung für die in der Nähe befindlichen Stellplätze. Wenn man davon absieht, dass ich mit der Aufschrift „Eimer-WC“ an der Türe zunächst nichts anfangen konnte, als ich entsorgen musste ;-).


Es gibt zwei Waschhäuser. Meiner Einschätzung nach sind die Waschgelegenheiten insgesamt etwas gering bemessen. Vor allem beim Geschirrwaschen kommt es öfter zu Stau. Auch ist es sehr eng dort – im Waschhaus beim Haupteingang.


Der Platz verfügt auch über Womo-Stellplätze vor dem Eingang mit Entsorgungsmöglichkeit gegen Münzeinwurf. Auch Wohnwagen waren da willkommen.


Der Strand ist sehr schön, wenn auch nicht sehr breit. Aber baden in der Ostsee ist ja sowieso nur etwas für Kälteunempfindliche. Viel schöner sind Spaziergänge und die Suche nach Hühnergöttern (http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BChnergott), Donnerkeilen (http://de.wikipedia.org/wiki/Donnerkeil), Bernstein (http://de.wikipedia.org/wiki/Bernstein)und von der See abgeschliffenen Glasscherben. Meine Frau hat ungefähr 50 kg von dem Zeugs mitgenommen ;-). Außerdem haben wir noch einen ca. 1,20 Meter langen Holzkanter und einen 15 kg schweren Wurzelstock aus dem Wasser gerettet und als Dekomaterial heimgeschleppt.


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Richtung Burgstaken

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Freier Strand - auch für Hunde erlaubt

Das Radwegenetz ist super ausgebaut und auch sehr gut beschildert. Man kann dadurch an sehr schöne, einsam gelegene Stellen gelangen.





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Schafweide auf dem Deich

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Ostküste zwischen Puttgarden und Burgstaken

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Windräder gibts hier wie Sand am Meer

Fehmarn hat (laut Eigenwerbung) die meisten Sonnentage Deutschlands. Für unseren heurigen Urlaub können wir das nur bestätigen. In den fast drei Wochen hatten wir einen einzigen Tag, an dem es etwas länger und intensiver geregnet hat. Die Temperaturen bewegten sich in den ersten beiden Wochen ständig um die dreißig Grad. Auch die Ostsee war überraschend warm.


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Einziges Gewitter in zweieinhalb Wochen

Für unsere zwei Kinder war es ein super Urlaub. Egal ob Spielplatz, Fußball für Junior oder Basteln für Johanna im Animationszelt – es gab immer einen Grund, nicht beim Wohnwagen zu sein. So hatten die Eltern auch mal Zeit für Lesen, Reden und Entspannung.


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Animationszelt

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Kinderanimation - Wasserrutsche

Wichtig aus unserer Sicht war, vorher Infos über die Verkehrslage auf der Strecke einzuholen. Deshalb konnten wir bei der Heimfahrt einen 7 km baustellenbedingten Stau vermeiden und auch sonst sind wir in beiden Richtungen flott durchgekommen.
Der Vorteil des Campers mit der Vermeidung der Samstagsreisen wurde von uns natürlich ausgenutzt und die Reisetage daher weg vom Wochenende gelegt. Das war vor allem für das WE vor der Heimreise gut gewählt.


Nach dem Einpacken der letzten Utensilien gings am Montag, dem 26.7. wieder Richtung Autobahn. Im Norden bis Berlin fast kein Verkehr, danach auf der A9 flott auf der dreispurigen Autobahn. Weil es so gut dahinging, ließen wir den ersten vorbereiteten Übernachtungspunkt in Weiden in der Oberpfalz links liegen und fuhren bis Regensburg – immerhin waren wir bis dahin dann 850 km und mit Pausen 12 Std. unterwegs gewesen. Hier reichte es dann und wir fanden den abgespeicherten Stellplatz auch gleich (Erlanger Straße 1, 93059 Regensburg – unter einer Brücke).


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Stellplatz unter der Brücke

Die Nächtigung hätte etwas ruhiger sein können, aber wir waren halt auch verwöhnt.


Am Morgen gings dann zu Fuß über eine Rampe auf die über uns gelegene Brücke in die sehr schöne Altstadt von Regensburg zum Frühstück. Die Stadt ist wirklich sehenswert.


Gestärkt ging es dann die letzten ca. 350 km nach Hause.


Fazit: auch dieses Jahr hat uns der Entschluss, die lange Reise an die Ostsee auf uns zu nehmen, nicht gereut. Wir sind nicht die „am Strand in der Hitze Brater“, daher liegt uns Italien nicht (mehr). Landschaftlich gibt diese Gegend Deutschlands sehr viel her. Irgendwie ist auch das Blau des Himmels anders als bei uns und die Tage sind wegen der Lage im Norden deutlich länger.
An der Küste geht fast immer Wind, weshalb es bei Hitze nicht ganz so heiß ist und bei kühler Witterung mit entsprechender Kleidung es auch kein Problem ist.


Für nächstes Jahr lacht uns Rügen an – da waren wir voriges Jahr für einen Tagesausflug, von dem reden wir heute noch.


Gesamtstrecke je Richtung ca. 1200 km.


Homepage des Platzes: www.inselcamp.de (http://www.inselcamp.de/)


Naja, von „kurzem“ Reisebericht wie am Anfang geschrieben, kann wohl nicht die Rede sein, aber „wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ stimmt hier wohl.


Danke fürs Lesen

maetti
29.07.2010, 06:05
Da habt ihr ja anscheinend einen tollen Urlaub verbracht!

Schön das alles glatt gegangen ist und ihr wieder gesund zu hause angekommen seid!

BeRo
29.07.2010, 08:50
Danke für den informativen Bericht.
Wir wollen uns nach 20 Jahren Süden in Zukunft auch mal dem Norden zuwenden.

kerstan
29.07.2010, 11:10
wir waren letztes Jahr auch auf dem Inselcamp und ich kann deine Erfahrungen voll bestätigen
Ausnahme: wir waren Ende August Anfang September dort, und da war fast nichts mehr los
(bis auf 3 Zahnarztbesuche wegen einer Wurzelspitzenentzündung)

Wir haben bei der Rückfahrt die Route über Berlin => Prag => Hollabrunn gewählt und nahe Dresden übernachtet

Grüße aus dem Exil am Bodensee

p.s.
Was mich an der Ostsee ein bissl stört sind die vielen CPs mit penibel genauer Wasserabrechnung per Münzduschen oder chip-Karten

johannsen
29.07.2010, 11:22
Hallo!



Wir haben bei der Rückfahrt die Route über Berlin => Prag => Hollabrunn gewählt und nahe Dresden übernachtet

Diese Route hatte ich zunächst auch im Auge, weil es KM-mäßig die kürzeste ist. Aber von der Zeit her von uns hier weg wegen des großen Landstraßenanteils dann doch nicht so reizvoll und angeblich nördlich von Prag doch etwas Steigung. Das wollt ich unserem armen Lastesel nicht antun.



p.s.
Was mich an der Ostsee ein bissl stört sind die vielen CPs mit penibel genauer Wasserabrechnung per Münzduschen oder chip-Karten

Wir hatten das mit den Duschkarten voriges Jahr in Graal Müritz am Campingplatz Rostocker Heide. Hat uns auch nicht so sehr getaugt, aber der Platz selber hat uns sehr gefallen - hohe, alte Buchen. Daher schön schattig und irgendwie heimelig.

LG

Johann

vielis
29.07.2010, 18:03
danke fuer den "kurzen" bericht und die schönen fotos!!

Gabi68
30.07.2010, 13:58
toller Reisebericht, da bekommt man gleich Lust selbst den Wohnwagen anzuhängen und ab an die Ostsee,....nur leider:confused: die Arbeit ruft:mad::mad::mad:,

hätten selber heuer geplant an die Ostsee zu fahren,..aber daraus wurde leider nichts,..sind dann ein paar Tage am Attersee gewesen und nicht am Wolfgangsee , wie vorgesehen, leider hat der Wettergott es nicht gut mit uns gemeint,...von 6 Tagen Urlaub,..5 Tage Regen:mad::mad:, aber was solls:), im Herbst kommt noch mal ein Kurzurlaub,..vielleicht ist es da schöner,

Liebe Grüße aus St.Pölten
Gabi

Mondmann
30.07.2010, 20:17
Hallo Johann,-

Deine Reiseroute ist schon für`s nächste Jahr vorgemerkt.
Mich würden die GPS Koordinaten von dem " Unter-der-Brücke-Stellplatz" interessieren.

Besten Dank
Mondmann

johannsen
31.07.2010, 09:21
Hallo Johann,-

Deine Reiseroute ist schon für`s nächste Jahr vorgemerkt.
Mich würden die GPS Koordinaten von dem " Unter-der-Brücke-Stellplatz" interessieren.

Besten Dank
Mondmann

Die GPS-Daten krieg ich leider nicht raus. Ich habs über camperado.de mit Suche "Regensburg" gefunden.

Die Adresse ist:
Parkplatz Am Schiffahrtsamt
93059 Regensburg (http://www.camperado.de/wohnmobil-stellplaetze/city-regensburg), Erlanger Straße 1
Deutschland (http://www.camperado.de/stellplatz_suche/Deutschland) / Bayern

Man muss um das Objekt rechts herum - und steht dann neben dem Europakanal. Wenn Du Dich vom Navi an die genannte Adresse führen lässt, kommst direkt zu der Brücke. Der Stellplatz ist nich extra mit Schildern ausgewiesen, es sind zahlreiche Wohnwägen ohne Zugfahrzeug dort.

LG

Johann

bertl27
31.07.2010, 20:46
Hallo Johann!

Toller Bericht, schöne Fotos!

Danke!

LiBo
03.08.2010, 14:06
Hallo Johann,
super bericht. Wir sind im September im Norden unterwegs, vielleicht machen wir eben den Abstecher nach Fehmarn.