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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : City Maut sinnvoll oder nicht?



Speedy
20.01.2010, 00:04
Hallo Campergemeinde,

was sagt Ihr zum Thema Einführung einer City Maut für österreichische Städte wie Wien, Graz etc. ???

Neuerlicher Beutezug der Mächtigen um die Stadtsäckel wieder aufzufüllen oder Schutz der Umwelt
und Erhaltung der Gesundheit von Natur, Mensch und Tier ???:(

Kenne mich da zuwenig aus, die Reglementierungswut der EU geht mir aber kräftig gegen den Strich !

Bald werden wir für´s Ein- und Ausatmen CO² Steuer oder sowas Ähnliches berappen, würde mich auch nicht mehr wundern. :rolleyes:


Info: http://www.profil.at/articles/0502/560/102746/city-maut-dicke-luft

tojamata
22.01.2010, 17:57
servus,

also ich gehöre zu den autofahrern fahr bis zur tür und gehe so wenig wie möglich, wenn ich normal unterwegs bin.

seit ca. 4 jahren bin ich vermehrt mit zug usw. unterwegs und kann dem gedanken wenig autos in den städten schon etwas abgewinnen.

fakt ist hier allerdings, dass die citymaut so wie sie angedacht ist ja nie und nimmer funktionieren wird, denn die meißten fahrzeuge in der city sind von anrainern und dort arbeitenden und die bekommen nach den ersten vorschlägen ausnahmegenehmigungen und haben somit keinen einfluss auf die verkehrsentlastung.

der verkehr wird entsprechend wenig abnehmen und die einzigen die damit finanziert werden sind einige verkaufsstellen, welche wir eh um teures steuergeld bauen.

für mich ist der einzige weg den verkehr aus den städten zu verbannen entsprechende verkehrseinrichtungen zu schaffen welche den individualverkehr bremsen.
einfach eine park&ride-lösung die unbequem ist wird nicht funktionieren.

eine wirklich gute idee zb für wien wäre es einen entsprechenden womostellplatz auf der donauinsel zu gestalten u1 bis ins zentrum nur ein paar minuten und entsprechend ruhig und natur ist auch in der umgebung.

von süden her würde es ähnlich funktionieren wenn ich einen entsprechenden platz an einem der ziegelteiche, eventuell am wienerberg (cola-gelände) etabliere.
gut das sind lösungen für den freizeitverkehr, für den berufsverkehr muß es anders aussehen, eine kostenpflichtige park&ride in hütteldorf bringt keinen pendler auf die öffis.
die atraktive lösung für mich sieht beim berufsverkehr so aus, parkplatz-öffiweg-optimierte plätze mit entsprechender lebensmitteleinkaufsmöglichkeit und entsprechend günstige tarife der sowieso vom steuergeld bezahlten transportmittel.

die ansätze mit den citymauten oder wie in deutschland die umweltpickerlö sind grundsätzlich reine geldmacherei.

viele wege führen nach rom sagt man und auch in diesem thema gibt es sicher viele lösungsansätze und viele meinungen.

gary
22.01.2010, 19:06
womo spielen bei diesem thema eine so marginale rolle, dass sie sicher keinen
einfluss auf die entscheidung pro/kontra citymaut nehmen können. aber ich z. b.
fahre in die city (von innsbruck) auch nur noch wenn ich unbedingt muss, da in
den letzten jahren so viele kurzparkplätze weggebaut wurden und die tiefgaragen
so unverschämt sind wie die öffis bei einzelfahrscheinen, dass ich mir den ärger
wenn irgend möglich spare.
spüren werden alle diese massnahmen wahrscheinlich die kaufleute in der stadt,
aber da wird dann die schuld überall gesucht, nur nicht bei denen, die das alles
ausgebrütet haben.
in innsbruck ist jedenfalls planung nur das ersetzen von zufall durch irrtum. wenn
man sich anschaut, wie oft einzelne strassen umgebaut, rückgebaut, einbahnen
geändert und wieder und wieder und wieder geändert werden... dann wird es
überdeutlich, dass nur "versuch und irrtum" im hintergrund werkeln können.

tramp
22.01.2010, 22:16
Hallo!

Wir wohnen im 14. Bezirk nahe einer U3 Station und nicht weit einer P+R Anlage. Als es noch keine U3 gab, fand ich immer einem Parkplatz maximal 20m vom Haustor entfernt und es gab immer freie Plätze in unserer Straße. Seit es bei uns die U-Bahn gibt, hat sich die Parkplatzsituation wie folgt verändert.

Ein Teil kommt Sonntag Abend oder Montag Früh in unsere Strasse, stellt den Wagen ab und kommt erst wieder Freitag um ihr Fahrzeug zu holen (50% davon sind Wiener und vermutlich Bewohner von Parkpickerlbezirken. Die Situation hat sich noch verschärft nachden die Stadthallen Kurzparkzone eingeführt wurde). Es gibt auch noch die Tagespendler (mit Nummerntafeln bis ca. 100km Umkreis von Wien) die am Morgen ihr Fahrzeug abstellen und am Nachmittag wieder abholen. Seitdem gibt es gewisse Zeitfenster wo man ziemlich sicher einen Parkplatz findet aber sonst hat man Pech gehabt. Das nahe gelegene Parkhaus bietet Stellplätze um 45€ an. Ich machte mir des öfteren den Spaß und begann meinen Spaziergang durchs Parkhaus um die Auslastung zu testen. Es wird euch nicht wundern wenn ich sage, daß viele Parkplätze frei waren.

Um den Penderverkehr aus der Stadt zu bringen gibt es wohl nur zwei mögliche Wege. Entweder für Ortsfremde an der Stadtgrenze eine Maut einzufühern, die übers Jahr gesehen teuerer kommt als eine Jahreskarte für die Öffis und das dazu gehörige P+R Parkhaus. Oder es müßte eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung geben.

Ich würde für Jahreskartenbesitzer dafür in Wien verbilligte Parkplätze schaffen (Rabatt auf Parkpickerl oder Parkgarage bzw P+R Anlagen.

Ich bin fast immer mit den Öffis unterwegs. Wenn wir mit unserem Womo eine Stadt besuchen, nehmen wir uns immer Tagestickets und fahren mit den Öffis. Daher habe ich auch Vergleichsmöglichkeiten mit unseren Öffis. Wir raunzen zwar gerne wenn es bei uns zu einer Störung kommt oder einmal etwas länger auf eine Straßenbahn gewartet werden muß, aber ich behaupte, daß wir in Wien ein super öffentliches Verkehrsnetz haben.