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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was man bei WoWa-kauf erleben kann



johannsen
20.04.2009, 10:52
Hallo Miteinander!

Wegen Urlaubs ein etwas verspäteter Bericht, der ähnlich "erfahrenenen" Käufern wie mir als kleine Hilfe dienen möge:

Ich war bis vor kurzem noch immer auf der Suche nach einem Wohnwagen für meinen studierenden Junior, als mir ein Inserat auf campingboerse.at ins Auge gesprungen ist.

Voller Herzschmerzen müsse sich der Besitzer eines Dethleffs Beduin, Baujahr Mitte der 80er von seinem geliebten Stück trennen, weil er sich was Neues gekauft hat. Detailreich und in höchsten Tönen wurde der WoWa beschrieben, Bilder gemailt und telefonisch weiter erzählt, wie toll das Ding denn besammen sei usw usw.

Verhandlungsbasis war 1500 - aber unter 1400 ging nichts, weil der Wagen ja so super in Schuss sein sollte.
Pickerl war bis 2010 gültig ausgewiesen, beim Telefonat wurde erklärt es es müsse erst gemacht werden und war dann laut telefonischer Rückmeldung innerhalb von zwei Stunden erledigt.

Ich also am Karfreitag - mitten im Urlaubsvorbereitungsstress - mit Junior ins Auto und nach Knittelfeld gefahren - ist ja nicht unbedingt gleich nebenan, aber was tut man nicht alles für seine Sprösslinge.

Und hier kommt das Forum - auch das eine oder andere deutsche - ins Spiel, weil ich schon sehr viel gelesen habe über Wasserschäden usw.

Von außen sah das Ding gar nicht so schlecht aus für einen so alten Wagen, aber innen - naja: abgefuckt würde ich es vornehm nennen, im "Nassraum" stank es nach Urin, optisch einfach niedergearbeitet.

Hab dann in der Ecke bei der Rundsitzgruppe schon mal diese verdächtigen dunklen Verfärbungen gesehen, die auf von außen kommendes, im Gebälk sitzendes Wasser hindeuten und bin dann unter der Sitzgruppe zum Boden vorgedrungen.

Der war stellenweise völlig weich, sodass ich innen nicht weiter gesucht hab, sondern gleich die Gegenseite von außen angeschaut hab.
Dort war eine Pressspanplatte drübergenagelt, die sich dem leichten Druck meines Daumens sofort geschlagen gab und nach oben wegdrückbar war.

Ein kurzer Blick und Druck noch an der linken vorderen Ecke - ich kam mit dem Finger durch dieses weiche schwarze Etwas sehr weit in Richtung Inneres. :-(

Hab dem Menschen dann noch kurz mitgeteilt, dass ich das Drumm auch nicht um 200 Euro nehmen würde und wir sind gemütlich über die sonnenbeschienenen Berge via Mariazell zurückgegondelt.

Während meines Urlaubs hab ich nochmal nachgesehen auf der Seite. Kurz war das Inserat weg und dann war der Wohnwagen mit den mit damals gemailten Bildern mit anderem Anbieternamen wieder eingestellt. Da er mittlerweile nicht mehr aufscheint, ist eine konkrete Warnung nicht erforderlich.

Wenn ich hier nicht soviel erfahren hätte, worauf man achten soll, hätt mein Junior jetzt vielleicht eine Wohnwagenleiche um doch relativ viel Geld stehen - und natürlich genug Ärger obendrein.

Was ich gelernt hab: noch konkreter nachfragen, vor allem über den Zustand des Bodens - vielleicht hätt er dann zurückgeschoben und die Behauptung vom absolut dichten Wohnwagen (weil vor zwei Jahren alle Dichtungen neu gekommen sind) zurückgenommen oder relativiert.

In diesem Sinne: aufpassen und lesen lohnt sich

LG

Johann

stefferl
20.04.2009, 11:28
So Wasserleichen sind gefährlich. Wir wären auch beinahme einmal eingefahren. Ein wunderschöner Chateau bei einem uns bekannten seriösen Händler. Mein Mann hat alles abgetastet, so weit er konnte. Ich habe geschaut, auch in den Schränken. Aber in das linke hintere Eck konnte ich nicht. Da lag das Vorzelt am Boden vor der Sitzgruppe und da kam ich nicht drüber. Der Bruder meines Mannes war alter Camper, hat selber einmal einen Wohnwagen ausgebaut. Den haben wir uns geholt, er soll sich den Wagen anschauen. Für ihn war es auch kein Problem, in das Eck, in das ich nicht kam, hineinzukriechen. Und dort war es dann. Genau das hinterste Eckkastel, da drinnen war es schwammig. Mein Schwager ging hinaus, schaute am Boden drunter. Dort löste sich die Bodenplatte auf. Also nichts, wir kaufen nicht. Der Händler kommt, fragt uns, ob wir kaufen wollen. Wir sagen nein. Er. "Ja wieso, er gefällt Euch doch so gut." Mein Schwager führt ihn zu dem Wasserschaden. Ich glaubte, der Händler explodiert gleich vor Wut. Und das war nicht gespielt. Er schrie: " Ich hätt ja gleich stutzig werden sollen, wieso sich der einen alten Wohnwagen mit dem gleich Grundriss kauf." und "Tut mir leid, den kann ich Euch wirklich nicht verkaufen. Den kann ich so überhaupt nicht verkaufen. Und eine Wiederinstandsetzung wird zu teuer." War schade um den sonst so schön ausgestatteten Wohnwagen.

FlorianNoe
20.04.2009, 14:19
Als ich meinen Wohnwagen vor 2 jahren besichtigt habe, habe ich natürlich penetrant nach Wasserflecken im Wohnwagen geschaut! Die Vorbesitzer haben den Wohnwagen über alles gelobt, und es war wirklich alles in sehr gepflegten Zustand, nur ist hinten am Dach eine Delle, da dürfts mal beim Einparken wo angegangen sein! Ich hab jede Ecke untersucht, das Dach rund um die Dachhauben, unter die Bänke, und was weiß gott noch alles, ich hab nichts gefunden. Außer daß der Fußboden halt ned so hart war wie betoniert! aber auch da hab ich unter dem Wohnwagen gesucht, und der war staubtrocken, und man hüpft ja nicht herum in einem wohnwagen :D:D:D

Das ist nun 2 Jahre her, und ich habe absolut keine Probleme mit dem Wohnwagen! Selbst nach der Winterpause, wo er monatelang in einer Halle stand, war kein gedanken eines muffigen geruchs zu spüren!

habe allerdings auch Wohnwagen besichtigt, wo der Boden schon schwammig war, und die Wände kurz vor porös usw ..... und Schwammerlzucht wollt ich keine erwerben, mag pilze ned sonderlich gerne :D:D:D