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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Elektorfahrzeuge ab 2020



berghamer
13.04.2016, 19:31
Das österreichische Umweltbundesamt und das Landwirtschaft-Umweltministerium planen den Ausstieg von Benzin- und Dieselmotoren ab 2020. Seht selber.

http://tvthek.orf.at/program/heute-mittag/4660089/heute-mittag/12436794/Ab-2020-nur-noch-Elektroautos-im-Verkauf/12436833

Ich persönlich finde dies voll bescheuert, da die Übergangsfrist viel zu kurz ist,

STO
13.04.2016, 20:50
begruendet wird dies mit der angeblich so guenstigen oeko-bilanz. eh klar. alles gruener strom... denkt irgendwer an mobilitaet jenseits der insel der seligen? und: das projekt ist auch in Germanien vor einiger zeit schon klaeglich gescheitert.

georgf.
14.04.2016, 07:54
Hallo!"

Die Elektroautos haben unbestreitbare Vorteile, nur nicht bei jeder Anwendung. Ein Elektriker hat mir erzählt, dass in seiner Firma ein einziges Auto mit Verbrennungsmotor in Betrieb ist, mehr nicht. Das reicht für die Aufträge in größerer Entfernung. Im Nahbereich (Elektriker im städtischen Bereich) kosten die Elektroautos deutlich weniger, das nötige Material hat trotzdem drin Platz. Ganz selten braucht so ein Auto einmal einen Schluck Strom bei Kunden.
Nur: Die Reichweite ist und bleibt begrenzt, der hauptsächliche Einsatzbereich sind daher die Stadt und kurze Pendelfahrten außerhalb, mehr nicht. Das führt zum nächsten Problem, den überlasteten Straßen in den meisten Städten. Die sind verstopft, egal, welchen Antrieb die Autos haben. Sie sind zu viele. Deshalb können Elektroautos die Verkehrsprobleme nicht lösen, nur die Abgasprobleme in sehr begrenzten Bereichen.

Als Lösung sehe ich eher endlich eine Raumordnung, die ihren Namen auch verdient, sowie intelligente Nutzung der Mobilitätsformen. Das bringt Autos von den (v.a. städtischen) Straßen und macht Platz für die, die wirklich mit dem Auto fahren müssen. Aber das Elektroauto an und für sich (vielleicht oder wahrscheinlich mit Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken betrieben) löst so gut wie nichts.

lg!

r_kopka
14.04.2016, 11:15
Nicht mal 4 Jahre sind bei den Modellzyklen witzlos. Bis dahin wird es nicht mal genug E-Autos geben. Von den Akkus ganz zu schweigen. Und dann müßte ja fürs Laden auch noch eine Menge Infrastruktur nachgerüstet werden. Nicht jeder hat seinen Parkplatz vor dem Haus oder in der Garage mit Strom. Und hier gehts ja nicht um einzelne Autos sondern (im Lauf der Zeit) alle. Außerdem braucht man dann gerade für große und spezielle Fahrzeuge wieder Unmengen an Ausnahmegenehmigungen, entweder weil die noch nicht (sinnvoll) mit Strom gehen, oder weil die Entwicklungen noch viel länger brauchen.

RK

Spittelberg
14.04.2016, 12:19
Selbst wenn es in Österreich bis dahin genug Ladestationen geben sollte (was ich nicht glaube), so wird es Probleme bei einer Fahrt ins nahe benachbarte Ausland, z.B. nach Preßburg oder nach Ungarn, geben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es dort eine ausreichende Zahl von Ladestationen geben wird.

Und was macht jemand, wenn er nach Vorarlberg fahren will? 2-3 x Zwangspause zum Akkuladen????

Ferdlnand
14.04.2016, 12:31
Natürlich wird sich die Akkutechnik noch verbessern und wir werden uns in neue Abhängigkeiten begeben. Aber die Vorstellung all die fossilen KW elektrisch zu ersetzen und auf die Atomkraft zu verzichten erscheint mir schon irgendwie abwägig.
Aber der Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose ...... :eek:

:confused:

georgf.
14.04.2016, 13:41
Naja, vielleicht kommen dann die bekannten Autos mit Wassermotor, von denen früher schwadroniert wurde. Man füllt nur Wasser in den Tank und fährt damit. Aber die bösen Ölmultis haben ja das Patent aufgekauft... (Wobei, seit Beginn dieses Gschichterls sind schon über 50 Jahre um, da müsste das Patent schon abgelaufen sein. Und die beiden Hauptsätze der Thermodynamik haben Verschwörungsfreunde noch nie gekratzt.)

Aber nein, wir werden alle mit ganz, ganz umweltverträglichen Stromautos lautlos durch die Lande gleiten und nie nicht tanken und alles wird nach Bananen riechen! (Frei nach Janosch: "Oh wie schön ist Panama")
Mei, irgendwas wird dabei schon heraus kommen. Ich denke, ein Platzerl für uns wird da auch noch übrig bleiben.

lg!

rotti
14.04.2016, 20:15
Na ja, der Tesla hat ja fast 400km Reichweite. Wo ist das Problem. In 40min ist der Akku ja wieder voll. Geht halt etwas mehr Zeit auf als beim Normaltanken eines PKW´s an der Tankstelle. War heute mit einem Tesla S von Salzburg nach Wien und retour unterwegs. Ist schon faszinierend was diese 8.000 Batteriezellen für eine Leistung gespeichert haben......... Und das ist erst der Anfang des Elektroantriebes.

Allesfahrer
14.04.2016, 21:16
Ja sicher.

Überlegt mal wieviel Leistung jeden Tag "verbrannt" wird.
Und dann überlegt euch welche Dimensionen unser Stromnetz haben muss wenn alle am Abend nach dem Arbeiten ihre Ladegeräte einstöpseln.

STO
14.04.2016, 21:56
randbemerkung/versuch einer relativierung: alle medien reden von 2020. das klingt griffig! :) die urspruengliche empfehlung/einschaetzung/das wunschdenken der ministeriellen hirnwi*er war: "innerhalb von 10 jahren (wenns leicht geht (als unterton))". das zu deren ehrenrettung. oder was halt so zaehlt...

rotti
14.04.2016, 22:47
Servus Gerry!

Also, jeder Österreicher fährt pro Tag in etwa 24km mit dem Auto. Siehe dazu: http://www.heute.at/freizeit/motor/Oesterreicher-faehrt-jaehrlich-8630-Kilometer-im-Auto;art23669,623051

Wenn ich z. Bsp. die Leistung eines Tesla Model S 70 anschaue, dann fährt das Fahrzeug mit einer 70kwh Batterie ca. 400km. Macht in etwa 0,175kwh/km. (ohne Verlustleistung Stromleitung, Ladegeräte etc....) . D.h. bei 24km Fahrleistung eines Österreichers pro Tag, kommen dann 4,2kw benötigte Leistung zusammen. Vereinfacht dargestellt ist es in etwas die Leistung die ein Badezimmerheizstrahler in 2 Stunden am Abend verbraucht............

Allesfahrer
14.04.2016, 23:15
Vereinfacht dargestellt wären das dann ca 36540MW.
Das neu errichtete Kraftwerk in Mellach liefert 838MW.

Da siehst du mal wie gut es ist das nicht jeder Österreicher einen Badezimmerstrahler 2 Std am Tag einschaltet.
Würde mich auch ehrlichgesagt stören wenn im Sommer in meinem Bad ein Heizstrahler 8Std eingeschalten wäre. ;)

damfino
15.04.2016, 10:10
Was immer dieses Umweltbundesamt auch für Aussagen trifft, ist erstmal einfach heiße Luft. Dieses "Amt" ist eine GmbH, vermutlich mit sich selbst beschäftigt, und kann mal keine Gesetze vorschlagen. Ähnlich dem VCÖ, Verbote fordern, aber keine Lösungen aufzeigen.

Ein wahrer Kern steckt aber doch dahinter:
Es gibt Prognosen dass ab 2025 die Preise für Elektroautos gleich den Preisen für Benzin/Dieselautos sind, in den Jahren danach die E-Autos sogar billiger als Verbrenner sein werden.
Die Marktpreise für die neusten Modelle, Tesla-X oder Chevrolet Bolt, wurden schon richtig vorhergesagt. Wenn diese Prognose also weiter richtig ist, wird jeder freiwillig auf die billigeren E-Autos umsteigen. Das wird dann recht schnell gehen und wird keine weiteren Verbote oder Strafsteuern benötigen.
Gleichzeitig werden die ersten autonomen Fahrzeuge aufkommen, die Taxler werden dadurch ziemlich überflüssig sein.

Mit Tesla-X, Bolt und dem neuesten Nissan Leaf gibt es jetzt schon massen-taugliche Fahrzeuge mit vernünftiger Reichweite und Preisen die schon halbwegs leistbar sind.
Den BMW i3 lasse ich bewusst weg, das ist ein Technologieträger, nicht für Großserie vorgesehen, damit kann kein Hersteller Gewinn machen.
Das Tesla in nur 1 Woche über 300.000 Vorbestellungen ( mit 1000$ Anzahlung) eingefahren ist, wird einige Hersteller zum Nachdenken gebracht haben. Erwarte in den nächsten Jahren mehrere brauchbare E-Modelle von anderen Herstellern, die dann besser und billiger als Tesla sein müssen um am Markt anzukommen.


In 20 Jahren werden einem PKW mit Verbrenner ähnlich veraltet wie Dampfloks vorkommen...