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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wohnraumbatterie - unterschätzte Gefahr?



StarLine630
14.05.2015, 10:37
Hallo liebe Camper! :)

Manche von euch haben das vielleicht schon mal erlebt; für uns war es kürzlich die Premiere...

Als es plötzlich bei uns im Fahrzeug intensiv nach Schwefel/faulen Eiern gerochen hat, haben wir uns als Technik-Laien noch keine sonderlich großen Gedanken gemacht. Relativ entspannt und unbesorgt haben wir uns auf eine ziemlich lange Suche nach der Quelle des Gestanks gemacht...

Nach ca einer Stunde Schnüffeln bis uns schon fast die Nase abgefallen ist, haben wir dann den Übeltäter entdeckt: unsere Wohnraumbatterie (Gel), die unter der Sitzecke verbaut, aber nur von außen zugänglich ist.

Wir haben gesehen, dass die Batterie ziemlich starke Ausbeulungen hatte (sah fast aus wie eine Melone) und fühlten, dass sie extrem heiss war.

Noch immer relativ unbesorgt haben wir den Standstrom gekappt und den Pannendienst gerufen. Der meinte bereits am Telefon, dass "Gefahr im Verzug" wäre und wir jedenfalls vom Fahrzeug fern bleiben sollten. Da bekamen wir dann zum ersten Mal ein etwas ungutes Gefühl.

Schnell war der Pannenhelfer dann vor Ort am CP, hat mit besorgtem Blick und in Windeseile die Batterie ausgebaut und zum Kühlen ins Gras gestellt. Er meinte, das Ding sei kurz vor dem im- oder explodieren und wir hätten Glück gehabt, dass wir da waren und nicht zb auf einem Tagesausflug oder sonst wo. Erst da haben wir realisiert, dass wenn das Ding wirklich geplatzt wäre, wir unser WoMo auf den Autofriedhof hätten bringen können...

Die Sicherung, die eigentlich hätte fallen sollen um das zu verhindern, hat es warum auch immer nicht getan...

Technisch versierte Camper hätten wahrscheinlich gleich gewusst, dass Schwefelgeruch nur von der Batterie kommen kann - uns wurde erklärt, dass bei Überladung sich ein Überdruckventil öffnet, damit die Gase entweichen können und das riecht man dann eben. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir gleich den Standstrom gekappt und uns eine Stunde weiteres Überladen der Batterie erspart.

Daher für alle, die das so wie wir bisher auch nicht wussten: Wenns nach Eiern stinkt, weg mit dem Strom :p

Wir haben den netten Pannenhelfer bei seinem "Rettungseinsatz" gefilmt; die die uns kennen wissen ja, dass wir gerne mal die Kamera zur Hand nehmen :rolleyes:


https://www.youtube.com/watch?v=oQRk6CjILZs

Lg Norbert

kerstan
14.05.2015, 20:49
Hallo liebe Camper! :)

...

Die Sicherung, die eigentlich hätte fallen sollen um das zu verhindern, hat es warum auch immer nicht getan...

...
Lg Norbert

Welche Sicherung?

Das Ladegerät hat offenbar einen Defekt, nicht erkannt, dass der Akku schon voll ist, und brav weiter geladen (wäre mein erster Gedanke)
Da ist nix mit Sicherung.
Das einzige was es da geben kann ist ein Thermofühler, der dem Lader sagen soll, dass der Akku heiß ist.

(oder täusche ich mich? bin grad erst am autark werden ;) )

StarLine630
14.05.2015, 23:43
Hallo Kerstan! :) Also mir fehlt der technische Sachverstand, um hier was wirklich sinnvolles sagen zu können :rolleyes: haben nur gesehen, dass der Pannenhelfer eine (wie ich glaube) 32 Ampere-Sicherung da unten irgendwo rausgezogen hat und meinte, dass die hätte fallen müssen.... Andere Camper mit technischem Verständnis haben mir heute aber schon gesagt, dass eine Sicherung vor Überladung ohnehin nicht schützen würde. naja, ich hätte wohl besser Mechaniker lernen sollen anstelle von Bürojob :D
Lg Norbert

dreamflyer
17.05.2015, 20:23
Aus meiner Sicht ist der Elektroblock bzw. der Laderegler defekt. Warte auf die Meinung der "Stromexperten" hier im Forum!

STO
18.05.2015, 00:14
bin lein stromexperte, aber derselben meinung :)

damfino
18.05.2015, 09:28
Die Batterie könnte auch einen Kurzschluss zwischen 2 Zellen haben (ergibt nominal nur 10V anstatt 12V), dann wird sie bei ansonsten korrektem Laderegler gekocht.
Auf alle Fälle den Laderegler überprüfen bevor man die nächste Batterie anschließt!

LG Werner

Ferdlnand
18.05.2015, 13:09
Hi!

Unsere ca. 8 Jahre alte GEL-Batterie (http://www.conrad.at/ce/de/product/110876/Solarakku-12-V-130-Ah-GNB-Sonnenschein-081-9875000-Blei-Gel-B-x-H-x-T-286-x-230-x-269-mm-Konuspol) ist uns im Vorjahr aufgekocht.
Die verbaute Ladetechnik habe ich überprüft und ist in Ordnung. Es kann also durchaus die Batterie die Ursache sein. Auf eine Sicherung hat dieser Schaden vermutlich keinen Einfluss da ja kein erhöhter Ladestrom fließt.

:)

kerstan
18.05.2015, 14:41
Die Batterie könnte auch einen Kurzschluss zwischen 2 Zellen haben (ergibt nominal nur 10V anstatt 12V), dann wird sie bei ansonsten korrektem Laderegler gekocht.
Auf alle Fälle den Laderegler überprüfen bevor man die nächste Batterie anschließt!

LG Werner

und das erkennt ein "moderner" Lader nicht?
muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass das bei mir auch irgendwann passiert?
Hab grad einen Mover mit Optima-YTS4.2 bestellt

damfino
18.05.2015, 15:40
und das erkennt ein "moderner" Lader nicht?

Hab mir jetzt extra die Anleitung vom CTEK Ladegerät durchgelesen, hab so einen selber und wird ja immer wieder empfohlen:
Dieser soll erkennen ob eine 12V Batterie angeschlossen ist, welches Kriterium angewandt wird, wird nicht erwähnt.

Problem: eine volle Batterie mit einem Zellenschluss hat immer noch 12V (5*2.4V), immer noch mehr als eine entladene funktionierende Batterie, kann also nicht erkannt werden.

Die wird dann aber auf 14.4V (6*2.4V) aufgeladen, damit werden die 5 funktionsfähigen Zellen komplett überladen, Batterie wird heiss/kocht.

Dem CTEK Ladeprogramm nach wird einmal überprüft ob die 12V Spannung gehalten werden kann, an dieser Stelle könnte mit etwas Glück eine defekte Batterie erkannt werden. Nur probiert der Lader bis dahin volle 46h lang die Batterie aufzuladen.

Ob beim CTEK 10 der Temperatursensor auch dazu verwendet wird eine defekte und damit heisse Batterie zu erkennen wird nicht erwähnt, da steht nur etwas zur Spannungsregelung je nach Temperatur. Daher gehe ich mal davon aus dass hier nicht abgeschalten wird.

Abhilfe: ab und zu kontrollieren ob die Batterie beim laden warm wird.
Wenn sie schnell leer wird, wird was faul sein.

Ideal wäre natürlich eine automatische Trennung der Batterie, wenn die, sagen wir mal als Hausnummer, 40°C warm wird. Und eine unabhängige Überprüfung der Ladespannung, falls der Lader was hat. Könnte man alles basteln.

LG Werner