Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gesundheitssystem in Griechenland steht vor dem Kollaps
campingbus
16.04.2015, 17:39
Gesundheitssystem in Griechenland steht vor dem Kollaps.
Hallo Griechenlandurlauber. Habe heute im Radio gehört, dases in Griechenland bereits massive Problem mit der Gesundheitsversorgung gibt.
Hier ein Bericht:
http://orf.at/stories/2125124/2125118/
Das ist natürlich für alle Griechen ein Problem, aber auchfür uns Griechenlandurlauber. Wie seht Ihr das?
...dieser Artikel ist ja echt zum fürchten...
Ich war 2003 auf die Hilfe eines Notarztes angewiesen und dann stationär im Spital von Kerkyria!
Da hat alles, zwar nicht so wie bei uns, aber doch, gut funktioniert!
Hätte ich damals nicht sofort einen Arzt gehabt, der mir half, wäre ich wohl nicht mehr am Leben.... (Wespengiftallergie - damals noch nicht bekannt!).
Da kommen Schei##-Zeiten auf die, eh schon so bedauernswerten, Griechen zu - den treffen wirds wohl wieder die "unter- und Mittelschicht"; die "oberen" können/werden sich´s eh´ richten....
....hoppla... ich steigere mich da wohl schon wieder in etwas ´rein...:(:confused:
Hoffen wir das Beste - zum Wohle der Bevölkerung!
Die Urlauber; auch wir Camper; haben meist eh´ alles mögliche mit.... oder auch nicht...:confused:
Aber; Verkehrsunfall auf Kreta; Krankenhaus ohne Alkohol und Handschuhe....
campingbus
17.04.2015, 08:06
Ohh du armer. Man macht sich halt so seine Gedanken, auch wegen der Kinder. Die Griechen sind da natürlich noch viel ärmer als wir, die müssen das ganze Jahr mit dem Problemen kämpfen. Aber vielleicht sollte man zumindest Spritzen, Desinfektionsmittel usw. mitführen.
Hallo!
Schlimm das Ganze! Bekannt ist das Problem meines Wissens schon seit ein paar Jahren, es wird aber immer schlimmer geworden sein.
Was das Schlamassel potenziert ist, dass das griechische Gesundheitssystem vor der Krise fast genau das gleiche hohe Budget wie das österreichische hatte. Dabei hatte es statt 8 10 Millionen Menschen zu versorgen, also nicht all zu viele mehr. Der Qualitätsunterschied war damals schon gigantisch. Wo ist damals das ganze Geld hingeflossen, wenn es offenbar nicht bei den Kranken angekommen ist? Jetzt wurde massiv eingespart und übrig bleibt offenbar so gut wie nichts mehr.
Eine dazu passende Geschichte:
Wir waren vor Jahren mit unserer Jüngsten ein paar Tage in einem griechischen Krankenhaus, noch vor der Krise. Es war nichts Kompliziertes, nur eine Darminfektion, bei der sie aber kürzere Zeit an den Tropf musste, um nicht aus zu trocknen. Eine Ärztin im Krankenhaus war top, das war es dann. Und die war nur selten zu sehen. Sie hatte offenbar genug zu tun. Als unser Kind immer lethargischer wurde und schon ziemlich lange nicht mehr in der Lage war zu trinken, habe ich im Schwesternzimmer gebeten, einen Arzt zu informieren. So etwas wie eine tägliche Visite hatten sie, soweit ich mich erinnern kann, nicht. Die lieben Leutchen im Zimmer waren offenbar erbost, für ihr Geld etwas tun zu sollen (den Arzt anzurufen, eine schrecklich schwere Arbeit) und haben mich abgewimmelt. Es ist auch schwierig zu telefonieren, wenn man gleichzeitig den Kaffeebecher und die Zigarette halten muss und keinesfalls auslassen kann. Als niemand kam, habe ich sie noch einmal daran erinnert, höflich, aber schon bestimmter. Ich wurde hochkant hinaus geworfen. Später habe ich einen Turnusarzt oder so etwas gefunden, der für mich einen Arzt aufgetrieben hat. Der hat alle Kinder auf der Abteilung untersucht, 20 Minuten später hatten mehrere davon einen Tropf, das unsere auch. Danach konnte man eine sehr angeregte Unterhaltung im Schwesternzimmer hören. Die war etwas einseitig, der Arzt hat alleine gesprochen.
Später sind wir darauf gekommen, dass das Personal offenbar Fakelaki von uns erwartete. Da es nicht kam, haben sie uns als erste Warnung ein Roma-Kind mit Mutter ins Zimmer gesteckt (was uns natürlich nicht gestört hat), danach waren schwerere Geschütze angesagt. Damals waren die Damen und Herren fürs Nichts-Tun sehr gut bezahlt. Jetzt bekommen sie deutlich weniger. Ich erwarte mir im Fall des Falles in Griechenland nichts mehr. Wer ernsthaft krank wird, sollte wohl schnellstens in den Flieger heim steigen, wer das nicht mehr kann, hat wohl Pech gehabt.
Aber das ist, fürchte ich, nichts besonders Neues.
Extrem schlimm ist die Situation für die Einheimischen. Die können nicht flüchten. Wirklich krank werden darf da niemand mehr. Die tun mir absolut leid!
lg!
campingbus
17.04.2015, 08:17
Da hast du sicher Recht! Nur jetzt wird es halt öffentlich. Sie meine ja auch, wenn du Geld hast, kannst du in eine private Klinik gehen. Frage ist nur, wo es diese gibt wenn man ein Problem hat? Wir haben zwar eine Rückholversicherung über den ÖAMTC, aber da ist auch die Frage ab wann die in Anspruch genommen werden kann.
Allesfahrer
17.04.2015, 17:51
soll man wirklich darüber reden das in einem Land das Gesundheitssystem zusammenbricht und auf der anderen Seite über Raketenkäufe verhandelt wird?
Das Gesundheitssystem den Bach runter gehen zu lassen ist doch die beste Möglichkeit einzusparen. Wenn es da hart auf hart kommt wird gratis geliefert oder viel gespendet.
Auf der anderen Seite: wer würde für neue Raketen spenden???
Hingstic
23.04.2015, 21:01
Hi
Irgendein studierter Mann hat letztens noch behauptet, ein Großteil der Medikamente wird aus Bequemlichkeit und unnütz verschrieben. Ein Freund arbeitet im Altenheim und erklärte, die Senioren kriegen dort nur so viel, dass sie sich noch selber bewegen können. Dann wiederum werden Leute gezwungen und hilfsbedürftige Menschen kriegen keine Termine. Das Gesundheitswesen ist nicht nur in Griechenland ne Katastrophe aber wenn es nach Außen hübsch aussieht scheints noch zu reichen. Die Griechen sollten vielleicht ein paar Blumen im Empfangszimmer aufstellen und die Fassade neu streichen? :mad:
die ärzte gibt es ja weiter noch und freuen sich über urlauber. auch die apotheken haben die medikamente lagernd. rechnung ausstellen lassen, zu hause einreichen und den rest abschreiben. ist ja in vielen anderen ländern, außerhalb europas auch nicht anders.
lg
westbahnmichi
24.04.2015, 07:34
die ärzte gibt es ja weiter noch und freuen sich über urlauber. auch die apotheken haben die medikamente lagernd. rechnung ausstellen lassen, zu hause einreichen und den rest abschreiben. ist ja in vielen anderen ländern, außerhalb europas auch nicht anders.
lg
....und was machen die griechen:confused:
Hallo!
....und was machen die griechen:confused:
Wenn sie arm sind (und das ist die Mehrheit) krank bleiben und sterben, oft auch aufgrund eher lächerlicher Krankheiten.
Was mich an der ganzen Geschichte ärgert ist, dass vieles, das dort passiert ist und weiterhin passiert, völlig unnötig wäre. Das Geld, das die Ärmsten der Armen vor dem Hungern rettet ist eigentlich lächerlich wenig, eine echte gesundheitliche Basisversorgung wäre auch finanzierbar gewesen -wenn man gewollt hätte. Das hat aber sichtlich weder die Herrschaften der früheren griechischen Regierung noch die der Troika interessiert. Ob die jetzige Regierung daran wirklich etwas zum besseren wendet, habe ich sehr tiefgreifende Zweifel. Wäre ich Grieche, würde ich meinen Kindern dringend raten, zu mindestens vorläufig auszuwandern, bevor vielleicht auch noch diese Türe zufällt. Ob ich ihnen die dafür nötigen Fremdsprachenkenntnisse finanzieren könnte, steht auf einem anderen Blatt. Der Unterricht an den dortigen Schulen reicht, soweit mir die Griechen erzählt haben, bei Weitem nicht aus.
Was soll´s. Wir werden im Sommer sehen und hören, was sich seit dem letzten Urlaub in Griechenland getan hat!
lg!
campingbus
24.04.2015, 08:59
Hi
Irgendein studierter Mann hat letztens noch behauptet, ein Großteil der Medikamente wird aus Bequemlichkeit und unnütz verschrieben. Ein Freund arbeitet im Altenheim und erklärte, die Senioren kriegen dort nur so viel, dass sie sich noch selber bewegen können. Dann wiederum werden Leute gezwungen und hilfsbedürftige Menschen kriegen keine Termine. Das Gesundheitswesen ist nicht nur in Griechenland ne Katastrophe aber wenn es nach Außen hübsch aussieht scheints noch zu reichen. Die Griechen sollten vielleicht ein paar Blumen im Empfangszimmer aufstellen und die Fassade neu streichen? :mad:
Das stimmt schon, dass bei uns auch nicht alles perfekt ist. Jedoch im Vergleich zu anderen Ländern ist es bei uns noch super. Wenn ich mir am Monatsende meinen Lohnzettel angucke und sehe was mir abgezogen wird und was wir dafür bekommen, geht mir die Hudschnur hoch. Meine Tochter musste operiert werden und war 3 Tage im Spital. Der Chirurg war in den 3 Tagen nicht einmal zu Visite. In der zweiten Klasse waren um 7:10 alle Semmeln weg, es wurden auch keine nachgebracht. Dann wollten wir ein Mineralwasser, leider aus. Dafür zahlt meine Versicherung 300 Euro pro Tag extra. Aber wenigstens musste ich das Material für die OP nicht in der Apotheke besorgen. Bei der Entlassung wurde uns nicht erklärt, wie die Wundversorgung zu sein hat! Wennst denen keine Löcher in den Bauch fragst, bekommst 0 Infos.
....und was machen die griechen:confused:
danach war nicht gefragt. fragestellung war, ob es für urlauber ein problem ist/wird. ;-)